In Balis Hauptstadt Denpasar angekommen, müssen wir uns erstmal ein Grab oder Gojek nach Ubud organisieren. Denn, was viele nicht wissen: Bali ist eine sehr große Insel in Indonesien. Eine Fahrt von West nach Ost sind schon mal schnell 180 Km. Entsprechend viel gibt es zu entdecken …

Die Fahrt in eines der Touristen-Zentren Balis – Ubud – gestaltet sich aber erstmal recht schwierig. Vorab haben wir uns bei Grab und Gojek informiert, wie viel eine Fahrt kosten wird. Zwar bekommen wir alle 2 m ein Taxi angeboten und es gibt auch direkt am Flughafen einen Grab Pickup Point, letztendlich spazieren wir auf der Suche nach dem günstigeren Preis über Gojek mit den schweren Rucksäcken einige Meter auf dem Flughafen-Gelände herum. Nachdem uns leider auch der zweite Fahrer nach knapp 10 Minuten Wartezeit kommentarlos nicht abgeholt hat, gehen wir zur nächstgelegenen Straße und rufen dort erneut ein Gojek, welches jetzt nur noch etwa 1/3 des Preises am Flughafen kostet. Nach fast zwei Stunden Fahrt kommen wir bei Dämmerung in unserer Villa in Ubud an. Mitten in den Reisfeldern haben wir uns via Airbnb eine kleine, aber feine Villa gemietet. Nachdem wir alles ausgepackt haben, essen wir im Warung direkt um die Ecke noch etwas und lassen den Tag mit einem kühlen Bintang Bier ausklingen.

Bei einer Familie zu Hause indonesisch kochen lernen

Am nächsten Morgen werden wir direkt sehr früh von unserer Kochlehrerin Putu abgeholt. Über einen Beitrag von Indojunkies sind wir auf die Kochkurse zur traditionell-balinesischen Küche aufmerksam geworden. Zuallererst starten wir die kulinarische Exkursion auf dem lokalen Markt. Dort erklärt uns Putu die verschiedenen Gewürze sowie spezielle Gemüse- und Obst-Sorten. Getreu dem Motto „No spicy, no taste!“ gibt es jede Menge Chili-Sorten, Kurkuma, Zwiebeln und verschiedene Wurzeln zu bestaunen. Den Großteil der Einkäufe hat Putu aber schon erledigt, weshalb wir mehr erklärt bekommen und Fotos machen können.

Im Anschluss fahren wir mit Putu und ihrem Mann nach Hause, in ein abgelegenes Dorf. Dort zeigt sie uns die verschiedenen Häuser innerhalb ihres Zuhauses. In den ländlichen Regionen von Bali lebt eine Familie mit den Eltern und Großeltern des Ehemannes in einem „Wohnkomplex“. Dort gibt es ein Haus zum Schlafen, ein Wohnhaus, eine Küche, ein Lagerhaus und ein Haus für Zeremonien, wie zum Beispiel eine Hochzeit. Das Zentrum eines balinesischen Hauses bildet der Tempel, bzw. die Tempel – denn für jeden Gott gibt es einen eigenen kleinen Tempel. Je nach Tageszeit und Anlass wird hier dann eine andere Opfergabe bereitet.

Bei Kaffee und Tee lässt uns unsere Kochlehrerin Putu balinesischen Kuchen aus Sticky Rice und verschiedenen Früchten probieren. Außerdem zeigt sie uns eine Spezialität, den Jajan Pasar. Ein kleiner Marktsnack aus Sticky Rice, Palmzucker, verschiedenen Früchten und eingefärbtem Reismehl sowie Kokosraspeln, eingewickelt in einem Bananenblatt.

Jajan Pasar

Dann geht’s ans Eingemachte: Gemeinsam kochen wir Nasi Campur – was so viel bedeutet wie Reis mit verschiedenen Beilagen. Es gibt Perkedel jagung (frittierte Maispuffer), Urab (balinesischer Salat mit gerösteten Kokos-Raspeln), Sambal Matah (Chilis, Zwiebeln, Zitronengras, Krabbenpaste und Öl), Chicken- und Tempeh-Sate sowie Tempeh Manis (gebratener Tempeh). Alles einfach köstlich! Nach dem Mittagessen fahren uns die beiden dann wieder zurück zur Villa. Auf dem Weg zeigt uns Putu aber noch, wie erntereifer Reis aussieht, da Jana und ich das vorher noch nie gesehen haben.

Nachmittags planen wir die restlichen Tage, organisieren uns einen Roller und verbringen die Zeit noch etwas am Pool.

Frei laufende Affen im Monkey Forest

Am nächsten Morgen machen wir uns schon früh auf den Weg, um direkt, wenn der Park öffnet um 9:00 Uhr am Sacred Monkey Forest Sanctuary zu stehen. Als eine der ersten Besucher können wir einen ungestörten Blick auf die frechen Äffchen werfen und sie beim Spielen, Raufen, Fressen und vieles mehr beobachten. Der Park ist wirklich schön angelegt und auch bei den hohen Temperaturen recht angenehm. Unserer Meinung ist der Monkey Forest definitiv einen Besuch wert, denn selten bekommt man Affen so nah zu Gesicht. Man sollte sich aber an die Regeln halten, denn wir haben nicht nur eine Person gesehen, der ein Affe auf der Suche nach Snacks auf den Rücken gesprungen ist und am Rucksack gezogen hat.

Gegen später, ab etwa 11:00 Uhr, wird’s dann aber echt voll und im Park sind ca. 4x so viele Touristen wie Affen. Da wird es uns dann zu viel und wir verziehen uns in ein nahegelegenes Café zum Frühstück. Danach laufen wir recht ziellos durch die Innenstadt von Ubud und streifen etwas durch die vielen Läden, bei denen auch einige Surfer-Marken dabei sind. Auf dem Weg werden wir etwa alle 5 Schritte angesprochen, ob wir ein Taxi, Scooter oder Transport benötigen, was nach einer Weile wirklich zu Nerven anfängt. Generell finden wir Ubud unfassbar touristisch. Das bringt zwar tolle Cafés und Restaurants mit westlicher Küche mit sich, aber eben auch die Schattenseiten. Etwas genervt vom Trubel landen wir recht schnell in unserer Villa, schwimmen noch im hauseigenen Pool und spazieren später noch bei Sonnenuntergang auf den Wegen zwischen den Reisfeldern.

Dschungel-Feeling am Campuhan Ridge Walk

Am nächsten Morgen brechen wir wieder früh auf zum Campuhan Ridge Walk, laut Instagram und Blog-Beiträgen ein wunderschöner Weg über den Dächern Ubuds mit tollem Ausblick. Dort angekommen, stellen wir aber recht schnell fest, dass nur etwa 1 Km des Weges so aussehen, wie alle Bilder im Internet. Der restliche Weg ist aber trotzdem schön und führt durch kleinere Dörfer, an Reisfeldern und vielen Hotelanlagen entlang. Unser Ziel, das Restaurant Jungle Fish, gelegen in einer sehr noblen Hotelanlage liegt direkt am Hang, mit Blick auf Fluss und Dschungel. Nach ca. einer Stunde Wanderung genießen wir dort unser Frühstück, bevor wir nach einem kurzen Zwischenstopp in einem weiteren Café, zurückgehen. Den Ubud Walk of Fame (auch: Jalan Kajeng) schauen wir uns auf dem Rückweg noch an. Spannend zu sehen, aber außer einer Straße mit Pflastersteinen, auf denen sich lokale Firmen und Touristen verewigt haben, gibt es dort nicht viel.

Den restlichen Tag verbringen wir noch am Pool und genießen die Sonne. Unser Fazit zu Ubud: Als Zwischenstopp für westliche Eindrücke, hippe Cafés und Hotels und Restaurants mit internationaler Küche, wirklich toll. Uns war es insgesamt aber doch etwas zu touristisch, was vielleicht aber auch daran liegt, dass wir von Java noch immer geflasht sind.

Vier Pool-Tage in Candi Dasa

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Auto ca. 45 Minuten weiter in den Osten nach Candi Dasa. Dort haben wir uns ein Hotel direkt am Strand gebucht und wollen einfach mal ein paar Tage am Pool die Sonne genießen. Weil das Wetter allerdings nicht ganz so mitspielt und es stark bewölkt ist, sehen unsere Tage dort doch recht vielseitig aus. Mit dem Roller fahren wir in die Stadt, sind aber etwas enttäuscht. Es gibt weder eine Art Strandpromenade, noch eine wirklich schöne Innenstadt. Alle Cafés, Restaurants und Shops sind direkt an der Hauptstraße und es ist sehr laut. Generell ist die Auswahl der Restaurants und Warungs eher eingeschränkt.

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Roller einfach ins Grüne und wollen auf verschiedene Berge spazieren. Wie sich herausstellt, ist das hier auf Bali aber gar nicht so einfach. Wir landen mitten im Dschungel und werden von bellenden Hunden aus ihrem Revier verdrängt. Auf dem Rückweg werden wir aber von jeder Menge Äffchen am Straßenrand überrascht.

Unser Fazit zu Candi Dasa ist also: Für einen Aufenthalt im Hotel mit einigen Restaurant-Besuchen wirklich schön. Wer sich allerdings auf Strand und tolle Restaurants freut, wird hier eher enttäuscht. Nach 4 Tagen geht unsere Reise dann weiter in die gegenüber gelegene Insel Nusa Penida. Mit dem Schnellboot fahren wir ca. 20 Minuten vom Hafen in Padang Bai nach Nusa Penida.