Ach ja, eine ganze Weile ist seit dem letzten Blogbeitrag ins Land gegangen … in den letzten Wochen haben sich die Ereignisse aber überschlagen und es fehlte einfach die Zeit sich in Ruhe an den Blog zu setzen. Mehr dazu kannst du bald im Beitrag zu Flores nachlesen. Außerdem musste ich noch einige Anpassungen am Blog vornehmen, damit auch die Ladezeiten hier in Indonesien akzeptabel sind.

Jetzt aber erstmal zum eigentlichen Thema: Unseren 4 Tagen auf Nusa Penida und Nusa Lembongan. Mit dem Boot sind wir am Hafen in Nusa Penida angekommen und mussten erstmal feststellen, dass es hier keinerlei Online-Taxen wie Grab oder Bluebird gibt. Ein lokaler Fahrer mit zerrissenem T-Shirt und Transporter mit Sitzen der Marke Eigenbau hat uns dann aber verhältnismäßig teuer ins 15 Minuten entfernte La Roja Bungalow-Hotel gebracht. Da unser Zimmer noch nicht fertig ist, gehen wir erstmal einen Kaffee trinken und planen die nächsten Tage.

Angel’s Billabong und Broken Beach

Über unsere Unterkunft können wir direkt einen Roller mieten. Kleiner Tipp: Der große Honda Vario mit 125CC ist perfekt für zwei größere Personen und kostet nicht so viel wie der Yamaha Nmax. Für die knapp 50 Minuten Fahrt an den Broken Beach absolut ausreichend, nur die vielen Schlaglöcher kurz vor dem Broken Beach könnten mit einem Nmax doch angenehmer sein. Auf dem Weg kommen wir an einem kleinen Warung vorbei und essen total leckeres Nasi Goreng (gebratener Reis mit Gemüse). Ein super süßer Hundewelpe macht den Stopp zu einem noch schöneren Erlebnis.

Getreu dem Motto „No rice no power“ geht’s gestärkt weiter zur steinigen Abfahrt Richtung Angel’s Billabong – einem natürlichen Infinity-Pool in den Klippen, in dem man zu bestimmten Zeiten schwimmen kann. Den erreicht man vom Parkplatz aus in wenigen Minuten zu Fuß. Uns waren die Wellen, die mit hoher Wucht an die Steinklippen geklatscht sind, aber definitiv zu gefährlich zum Schwimmen.

Wenige Gehminuten weiter über steiniges Terrain liegt der Broken Beach, ein inmitten von Klippen liegender, azurblauer Strand. Zu Fuß kann man oberhalb des Strandes komplett herum über die natürliche Brücke laufen und den Anblick aus allen Blickwinkeln genießen. Der Wind war aber deutlich zu stark, um die Gegend mit der Drohne zu erkunden. Selbst unsere Haare sind in alle Richtungen geflogen 🌪️.

In der Abenddämmerung fahren wir zurück in unsere Unterkunft und essen in der nahegelegenen Bar „The Chill“ zu Abend. Was ich da allerdings gelernt habe: Man sollte in Indonesien doch nicht erwarten, dass Spaghetti Aglio Olio wirklich auch so schmecken … 🤷🏻‍♂️ Im Anschluss war es noch meine Aufgabe, in unserem Bungalow das Moskitonetz irgendwo festzumachen, was sich bei 4 m Deckenhöhe doch etwas schwerer herausgestellt hat, als zu Hause angenommen. Aber, Klebeband und Karabinerhaken machen’s möglich.

Früh morgens am Kelingking Beach

Den Tipps aller Reiseblogs und Indonesiern folgend, ging es für uns am nächsten Morgen wirklich früh los. Schon um 6:00 Uhr in der Morgendämmerung machen wir uns auf den Weg zur wohl bekanntesten Klippe ganz Indonesiens: Dem Kelingking Beach, auch bekannt als T-Rex Rock. Nach knapp 45 Minuten Fahrt vom Norden in den Süden kommen wir in der Morgensonne am Parkplatz an und sind begeistert davon, dass wir mit 5-6 Touristen fast die einzigen dort sind. Ohne Gegenverkehr können wir relativ entspannt die Steinstufen bis zur Hälfte absteigen und die atemberaubende Aussicht genießen. Selten haben wir so etwas Beeindruckendes und Schönes gesehen.

Den weiteren Abstieg lassen wir aber aus, da die Stufen immer größer, felsiger und rutschiger werden. Wieder oben angekommen, tummeln sich mittlerweile auch weitaus mehr Touristen und drängen in Richtung Abstieg. Mit drei anderen Europäern teile ich mir dann den Start- und Landeplatz für die Drohne und sehe mir das Ganze nochmal aus der Luft an. Wir wollen uns aber gar nicht vorstellen, wie voll es hier gegen Nachmittag werden wird.

Smoke Beach und Crystal Bay

Da es immer voller und voller wird, schwingen wir uns wieder auf den Roller und machen uns auf die ca. 30-minütige Roller-Fahrt an den Smoke Beach. Hier klatschen riesige Wellen direkt an die Steinklippe und spritzen mehrere Meter in die Luft. Die ganze Klippe dahinter ist total grün und mit hohen Palmengewächsen überzogen.

Etwa eine halbe Stunde beobachten wir voller Begeisterung dieses Spektakel der Natur, bevor wir uns auf den Weg zu unserem nächsten und letzten Ziel machen. Die Crystal Bay ist ein schöner Strand, an dem man teilweise auch sehr gut baden kann. Mit dem Roller kann man hier direkt an den Strand fahren – was auf Nusa Penida tatsächlich eine ziemliche Ausnahme ist! Schön ist der Strand zwar, aber mit unzähligen Ständen und sehr hohen Wellen mit starker Strömung eher weniger zum Entspannen und Schwimmen geeignet. Deshalb ziehen wir nach einer Weile auch schon weiter und suchen nach einem Boot in Richtung Nusa Lembongan. Am Hafen Toya Pakeh erfahren wir, dass jeden Tag etwa 1x pro Stunde ein Boot nach Lembongan ablegt. Dann geht’s auch schon zurück ins Hotel und Abendessen in einem Restaurant auswärts – denn morgen wollen wir schließlich früh raus.

Beeindruckende Wellen und schöne Sandstrände auf Nusa Lembongan

Am nächsten Tag geht’s (wie könnte es anders sein) wieder früh raus. Unser Frühstück lassen wir uns dieses Mal einpacken, denn wir wollen um 8:00 Uhr schon auf dem ersten Boot nach Nusa Lembongan sein. Am Hafen stellt sich heraus, dass die Zeiten mal wieder nicht so eng zu nehmen sind. Etwa um 8:30 Uhr dürfen wir dann aber endlich barfuß durchs Wasser in das Boot einsteigen. Eine halbe Stunde später kommen wir am Hafen bei der gelben Brücke nach Nusa Cenningnan an und mieten uns dort direkt einen kleinen Roller.

Unser erster Spot, der Dream Beach, ist aber eher etwas enttäuschend. Von oben recht schön anzusehen, durch Hotels aber komplett zugebaut und kaum zu betreten. Deshalb geht’s für uns auch schnell weiter an die Devil’s Tear. Noch nie haben wir so hohe Wellen gesehen, die mit voller Wucht an die Klippen klatschen und weit über die Klippen hinaus in die Luft spritzen. Fast eine Stunde beobachten wir Welle um Welle und sind einfach nur beeindruckt von der Kraft der Natur.

Am Jungutbatu Beach machen wir eine längere Pause als geplant. Hier haben wir den Tipp für das Ombak Zero Waste Cafe bekommen und müssen den unbedingt weitergeben. Hier gibt es super leckeren Kaffee und wirklich gutes, gesundes Essen wie Bowls, Salate und mehr. Am langgezogenen Jungutbatu Beach lässt es sich extrem gut entspannen und sogar Schwimmen, da die meisten Wellen weit vor dem Strand brechen.

Tatsächlich haben auch wir länger als ursprünglich geplant dort verbracht und mussten deshalb einige unserer geplanten Spots rausstreichen. Deshalb solltest du definitiv zwei Tage auf Lembongan einplanen, da es neben Mangroven-Wäldern und tollen Stränden noch jede Menge zu entdecken gibt. Wir haben uns dazu entschieden, dann noch über die gelbe Brücke nach Nusa Cenningnan zu fahren und einen Blick auf die Blue Lagoon zu werfen. Auf dem Weg dorthin kommt man an riesigen Flächen vorbei, auf denen der berühmte Seetang getrocknet wird. Das Wasser in der Blue Lagoon selbst war extrem azurblau und leuchtete uns richtig an, ähnelte dann aber doch sehr dem Broken Beach.

Auf dem Rückweg mit dem Boot haben wir das erste Mal hier in Indonesien die extremen Ausmaße der Ebbe beobachten können. Riesige Boote lagen teilweise komplett im Trockenen und nur eine sehr schmale und flache Fahrrinne blieb unserem kleinen Boot für die Überfahrt nach Nusa Penida.

Der Abstieg zum Diamond Beach und der Pantai Suwehan

Der nächste und letzte Tag auf Nusa Penida steht ganz im Zeichen der Strände. Da der Diamond Beach auch enorm beliebt ist, schwingen wir uns wieder früh auf den Roller und sind bei Sonnenaufgang oben auf der Klippe. Der Abstieg sieht schon von oben recht anspruchsvoll aus, deshalb stärken wir uns erstmal mit Nasi Goreng aus dem Lunch Paket und ich fliege mit der Drohne über die Klippen in der Morgensonne.

Der Abstieg zum Diamond Beach besteht in der ersten Hälfte aus einem schmalen Weg mit Treppen und Seilen an der Seite, der stellenweise direkt in den Felsen eingelassen ist. Dieser Teil ist gut machbar und auch toll für Fotos geeignet. Die letzte Hälfte ist allerdings nichts für schwache Nerven: Kurze, schmale Treppen ohne Seitengeländer und mit Sand auf den Stufen sind dann doch zu viel für uns beide. Deshalb drehen wir um und genießen den Ausblick von oben. Ein strahlend weißer Strand direkt an einer Felswand mit einer grünen Oase aus Palmen vor azurblauem Wasser wirkt fast zu schön, um wahr zu sein.

Nach kurzer Zeit reihen sich hier allerdings auch schon die Touri-Busse aneinander und es bilden sich lange Schlangen am Abstieg. Deshalb machen wir uns direkt auf den Weg zum etwas abgelegenen Pantai Suwehan. Vom Parkplatz auf der Klippe geht es in soliden Steinstufen etwa 15 Minuten ebenfalls steil aber sicher bergab. Unten angekommen mussten wir aber leider feststellen, dass wir zur falschen Zeit da sind: Bei absoluter Flut ist der Weg über die Felsen kaum trockenen Fußes passierbar und der Strand selbst recht gefährlich, da die Wellen teilweise bis an die Steinmauer klatschen. Wir genießen den Ausblick einige Minuten, atmen durch und machen uns dann an den schweißtreibenden Aufstieg. Oben lasse ich es mir aber nicht nehmen, die Drohne nochmal fliegen zu lassen und den Ausblick von oben auszukosten.

Am Abend genießen wir den wunderschönen Sonnenuntergang am Strand vor unserem Hotel und lassen die letzten Tage Revue passieren. Dabei stellen wir fest, dass die Strände hier unfassbar schön anzusehen und für Bilder geeignet sind – zum Schwimmen und Schnorcheln aber weniger gut geeignet sind. Deshalb freuen wir uns jetzt schon auf unsere Bootstour im Komodo Nationalpark.